Arteriosklerose

Ursachen von Arteriosklerose durch Ernährung (Arterienverkalkung)

Dieser Vorgang, den man medizinisch Arteriosklerose oder Arterienverkalkung nennt, hat viel mit dem Essen zu tun. Insbesondere fettreiche und zuckerhaltige Nahrungsmittel können dazu führen, dass die Blutgefäße immer enger werden und Blut nur noch schlecht durchfließt. Letzten Endes drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Arteriosklerose

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  1. Arterienverkalkung oder Arteriosklerose bedeutet, dass Ablagerungen in den Wänden von Blutgefäßen den Durchmesser des Gefäßes zusehends einengen. Sie gilt als Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer Eins in der westlichen Welt.
  2. Neben anderen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Nikotin und Alkohol spielen vor allem Lebensmittel eine wesentliche Rolle bei der Verengung von Blutgefäßen.
  3. Vermeiden sollte man ein Übermaß an Cholesterin, das man vor allem in Eiern, Innereien oder Meeresfrüchten findet.
  4. Schädlich sind ungesättigte Fettsäuren, vor allem trans-Fettsäuren, die in gehärteten Fetten und damit in frittierten Kartoffelprodukten, Fast Food und Fertiggerichten stecken.
  5. Ebenso schädigt ein Übermaß an Zucker in der Nahrung die Gefäßwände.

Warum verstopfen Blutgefäße, und was ist Arterienverkalkung?

Lagert sich Kalk in Wasserleitungen ab, nimmt der Durchmesser zusehends ab und wird der Durchfluss behindert. Bildlich hat man das als Vorbild für die Arterienverkalkung übernommen.

Nur ist es bei den Arterien kein Kalk, der das Lumen zusetzt, sondern vor allem fettartige Substanzen wie Cholesterin. Diese führen zur Ausbildung von Plaques, wie sie für eine Arteriosklerose typisch sind.

Das Auftreten lokaler kleiner Entzündungen, sogenannter Atherome, sorgt für die Einlagerung von Calciumsalzen in die Gefäßwand, die diese starr und unbeweglich machen und weitere Ablagerungen begünstigen. So wird aus der Arteriosklerose eine Atherosklerose.

Arteriosklerose
Verengung einer der Koronararterie 3D Copyright: Sciencepics, Bigstockphoto

Starre Gefäßwände und in das Gefäßinnere ragende Ablagerungen behindern den Blutfluss und machen aus der normalen laminaren Strömung des Blutes eine turbulente.

Das fördert die Ausbildung von Blutgerinnseln, die an Ort und Stelle das Gefäß noch weiter verengen oder fortgespült andere Gefäße blockieren. Die Folge sind Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder Schlaganfall.

Arterienverkalkung: „Gutes“ Cholesterin, „schlechtes“ Cholesterin

Cholesterin ist eine wichtige Ausgangssubstanz für viele Substanzen, die unser Körper benötigt und Bestandteil jeder Zellmembran. Daher stellt er Cholesterin selbst her und nimmt es aus der Nahrung auf.

Da Cholesterin als fettartige Substanz nicht wasserlöslich ist, muss es für den Transport in Form von Fett-Eiweiß-Substanzen, sogenannten Lipoproteinen verpackt werden.„Böses“ LDL-Cholesterin begünstigt die Arteriosklerose, wohingegen das „gute“ HDL-Cholesterin davor schützt.

Viel Cholesterin steckt in Hühnereiern, Butter, Innereien, fetter Wurst wie Leberwurst, Schlagsahne sowie Krusten- und Schalentieren.

Arterienverkalkung: Gesättigte und ungesättigte Nahrungsfette

Bei Lebensmitteln spielt nicht nur der Gehalt an Cholesterin eine Rolle, sondern auch das Vorhandensein von gesättigten und ungesättigten Fetten. Gesättigte Fettsäuren begünstigen die Arterienverkalkung, ungesättige Fettsäuren verhindern diese, indem sie die Blutwerte von LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin verändern.

In der Natur vorkommende ungesättigte Fettsäuren sind vor allem cis-Fettsäuren, wohingegen trans-Fettsäuren kaum vorkommen. Vor allem letztere sollte man vermeiden. Trans-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren mit einer oder mehreren Doppelbindungen, bei denen sich die Wasserstoffatome der Doppelbindungen auf entgegengesetzten Seiten der Kohlenstoffkette befinden.

Trans-Fettsäuren erhöhten Cholesterinspiegel und Arterioskleroserisiko. Sie stecken vor allem in industriell gehärteten oder teilgehärteten Fetten und Pflanzenölen. Natürlich vorkommende trans-Fette findet man in Milchfett und im Fleischfett vom Rind und anderen Wiederkäuern.

Trans-Fettsäure sind in Rindfleisch und nicht fettarmer Milch und Milchprodukten in großen Mengen enthalten.

Größere Mengen trans-Fette finden sich in den meisten Fetten, die man zum Backen, Braten und Frittieren verwendet und damit auch in den Lebensmitteln, die damit zubereitet werden.

Dazu gehören Pommes, Chips und andere frittierte Kartoffelprodukte wie auch die meisten Fertiggerichte (allen voran Tiefkühlpizza) und Fast Food sowie viele Backwaren und Süßwaren.

Die früher durch Härten von Pflanzenölen hergestellte Margarine enthält heutzutage durch veränderte Herstellungsverfahren nur noch wenige trans-Fette. Eine Ausnahme davon sind Margarinesorten, die man nur aus einer einzigen Ölsorte herstellt.

Vermeiden sollte man Schweineschmalz, Kokosfett, Palmfett sowie Mayonnaise.

Auch Zucker führt zu Arterienverkalkung

Ein hoher Zuckeranteil in der Nahrung sorgt für dauerhaft hohe Insulinausschüttungen, um den Blutzucker wieder in normale Bahnen zu bringen. Zudem werden die Zucker in Fette umgewandelt. Hohe Blutzuckerwerte und hohe Blutfettwerte greifen wiederum die Gefäßwände an und begünstigen die Bildung von Plaques und Entzündungen.

Damit sind nicht nur Süßigkeiten, sondern auch Softdrinks und gezuckerte Fruchtsäfte oder Obstkonserven schädlich für die Gefäße.

Wichtig: Nicht nur Lebensmittel verstopfen Blutgefäße!

Ungesunde, fetthaltige Ernährung hat einen wesentlichen Anteil an der Arterienverkalkung. Man muss sich aber immer vor Augen halten, dass auch andere Risikofaktoren mindestens ebenso wichtig sind. Dazu gehören vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Alkohol und Nikotin.

Ein nicht eingestellter Bluthochdruck und/oder Blutzucker (Diabetes) begünstigt die Arteriosklerose zusätzlich, wie auch Stress, dem wir uns in Familie und Beruf schwer entziehen können.

Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, sind das Alter – Arteriosklerose ist chronisch und verschlimmert sich mit zunehmendem Alter – und das Geschlecht, denn Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

  • Fachinformationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): trans-Fettsäuren und ihr Einfluss auf die Gesundheit. Link>>.
  • Presseinformationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): Neue Nährwerttabelle der DGE. Link>>.
  • Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2018: G. Herold Verlag. ISBN-10: 3981466063.
  • Wolfgang Piper: Innere Medizin. 2. Auflage. Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642331076.