Bluthochdruck

Bluthochdruck im Alter: Welche Medikamente helfen?

Bluthochdruck löst erst bei sehr hohen Werten Symptome aus. Daher bleibt die Hypertonie oft über Jahre hinweg unentdeckt. Mit moderatem Sport und einer ausgewogenen, salzarmen Ernährung gelingt es Patienten, den Blutdruck wieder zu normalisieren. Zusätzlich verordnet der Hausarzt ACE-Hemmer, Sartane oder Kalzium-Antagonisten – wirkungsvolle Medikamente gegen Bluthochdruck im Alter.

Hoher Bluthochdruck im Alter und die Folgen

Ein unbehandelter Bluthochdruck schädigt auf Dauer die Gefäßwände. Verengen und verhärten sich die Arterien, werden die Organe nicht richtig durchblutet. Nieren, Herz und Leber leiden am meisten unter dem stetigen Druck.

Gefäßverschlüsse oder -verengungen im Gehirn begünstigen einen Schlaganfall. In den Koronararterien kann eine Beeinträchtigung zu einem Herzinfarkt führen. Platzt durch den Bluthochdruck eines der Hirngefäße, entsteht eine Hirnblutung. Zudem kann eine Hypertonie die Gefäße in den Augen schädigen. Es kommt zu Sehstörungen und Schmerzen.

Mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise ist es oft nicht getan. Bei Bluthochdruck im Alter setzen Hausärzte verschiedene Medikamente ein, die erhöhte Werte normalisieren.

Bluthochdruck im Alter mit ACE-Hemmern normalisieren

Bildet der Körper das Hormon Angiotensin II, verengen sich die Blutgefäße. Der Blutdruck steigt. ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer) wie Ramipril, Captopril oder Imidapril setzen an dieser Stelle an. Indem sie die Bildung des Hormons hemmen, bleiben die Blutgefäße weit. Fließt das Blut ungehindert, normalisiert sich der Blutdruck.

ACE-Hemmer – die Nebenwirkungen des Blutdrucksenkers im Blick

ACE-Hemmer verursachen Reizhusten. Zudem fühlen sich viele Patienten trotz ausreichend Schlaf müde. Sie klagen über Kopfschmerzen oder leiden unter Schwindel. Ihnen wird schlecht, sie haben Durchfall oder erbrechen.

Für wen eignen sich ACE-Hemmer nicht?

Personen mit einem Nieren- oder Leberleiden dürfen keine ACE-Hemmer verwenden. Gleiches gilt für Patienten, die eine schwere Verengung der Aorta haben. Auch wer in Vergangenheit unter einem Angioödem litt, erhält kein Rezept für diese Medikamente.

Sartane (AT1-Blocker) mindern Bluthochdruck im Alter

Sartane verhindern, dass sich die Gefäße durch das Hormon Angiotensin II verengen. Die Antihypertensiva blockieren einen Rezeptor des Hormons auf der Oberfläche der Zellen. Dadurch kann das Angiotensin II die Zelloberfläche nicht durchdringen. Die Blutgefäße bleiben weit und der Blutdruck normalisiert sich. Bewährt haben sich die Wirkstoffe Losartan, Valsartan und Eprosartan.

Sartane – Blutdrucksenker mit weniger Nebenwirkungen

Die Liste der Nebenwirkungen ist vergleichbar mit den ACE-Hemmern. Reizhusten tritt jedoch deutlich seltener auf. Während der Einnahme fühlen sich Patienten müde. Sie haben häufiger Kopfschmerzen oder Schwindelanfälle. Mitunter zeigen sich allergische Hautreaktionen. Patienten, die Probleme mit dem Kreislauf haben, wird eventuell beim Aufstehen schwindlig. Sie fühlen sich benommen oder zittrig.

Für wen eignen sich Sartane gegen Bluthochdruck nicht?

Funktionierten Niere und Leber nicht mehr reibungslos, darf der Arzt keine Sartane zur Blutdrucksenkung einsetzen. Probleme gibt es auch mit Antirheumatika, die keine Steroide (NSAR) enthalten. Sie schwächen die blutdrucksenkende Wirkung ab.

Bluthochdruck im Alter – Kalziumantagonisten entspannen die Gefäße

Durch Kalzium ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Der Blutdruck steigt. Kalziumantagonisten mit den Wirkstoffen Amlodipin, Nilvadipin und Felodipin verhindern diese Reaktion. Sie entspannen die Gefäße. Weiten sie sich, sinkt der Blutdruck.

Begleiterscheinungen bei der Einnahme von Kalziumantagonisten

Verbreitet sind harmlose Wassereinlagerungen an den Knöcheln. Gelegentlich treten Verstopfung, Übelkeit, Schwindel und Herzrasen auf. Mitunter zeigt sich eine auffällige Gesichtsrötung, die mit einem Gefühl von Hitze einhergeht. Weiterhin klagen einige Patienten über Muskel- und Gelenkbeschwerden. Ebenso vertreten sind Kopfschmerzen und Wucherungen am Zahnfleisch.

Für wen kommen Kalziumantagonisten zur Behandlung von Bluthochdruck im Alter nicht infrage?

Wer Problem mit der Leber oder einen schweren Herzschaden hat, erhält vom Hausarzt kein Rezept für Kalziumantagonisten.

Bluthochdruck im Alter mit Diuretika (Wassertabletten) senken

Wer sich salzhaltig ernährt, riskiert einen hohen Blutdruck. Salze binden das Wasser im Körper. Dadurch erhöht sich das Blutvolumen. Der Venendruck steigt und somit auch der arterielle Blutdruck. Diuretika mit Chlortalidon, Indapamid und Hydrochlorothiazid (HCT) wirken entwässernd. Die Nieren scheiden vermehrt Salze über den Urin aus. Das mindert das Blutvolumen und nimmt den Druck von den Gefäßen.

Diuretika gegen Bluthochdruck – die beste Lösung?

Patienten klagen häufiger über fehlenden Appetit. Ihnen ist übel oder sie haben Durchfall. Sie fühlen sich tagsüber müde, obwohl sie ausreichend schlafen. Betroffene sind weniger leistungsfähig und haben das Gefühl, nicht mehr genug Kraft zu haben. Da die entwässernden Medikamente senken den Kaliumgehalt im Blut. Das kann Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen.

Gut zu wissen: Diuretika erhöhen den Harndrang. Es gehen hohen Mengen an Urin ab. Wer die Medikamente vormittags einnimmt, vermeidet häufige Toilettengänge in der Nacht.

Für wen eignen sich Diuretika nicht?

Verliert der Körper viel Wasser, reagiert er mit Mundtrockenheit. In schweren Fällen zeigen sich Muskelschwäche und Verwirrtheit. Daher sollten Betroffene ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das stellt vor allem bei älteren Personen ein Problem dar, die aufgrund von Inkontinenz, Gebrechlichkeit und Vergesslichkeit nicht genug Wasser trinken. Problematisch ist der Einsatz von Diuretika zudem bei Gicht. Bei schweren Nierenleiden ist es ratsam, gänzlich auf diese Blutdrucksenker zu verzichten.

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