Vorbereitung zur Proktoskopie (Enddarmspiegelung)

Wie bereite ich mich auf eine proktologische Untersuchung vor?

Sie gehört zu den weniger angenehmen Themen und oft lieft sogar ein Tabu auf allem rund um die Vorbereitung auf eine proktologische Untersuchung und die Untersuchung an sich.

Dennoch ist es wichtig, sich gut zu informieren, wenn sie einmal notwendig wird, denn es geht um den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung der Gesundheit.

Vorbereitung zur Proktoskopie – Das Wichtigste im Überblick

  • eine Terminvereinbarung in einer Arztpraxis des Vertrauens ist der erste Schritt
  • mit dem Termin wird auch eine Anleitung gegeben, welche Vorbereitung nötig ist
  • oft sind für Erstgespräch und Erstuntersuchung keine gesonderten Maßnahmen vorgegeben
  • später wird gegebenenfalls die Einnahme eines Abführmittels am Vortag vorausgesetzt
  • oft wird zur Analyse im Labor eine Stuhlprobe erbeten

 

Vor der Vorbereitung auf eine proktologische Untersuchung steht die Terminvereinbarung

Da sich die sogenannten Proktologie mit Beschwerden rund um Mast- und Enddarm sowie den Analbereich beschäftigt, ist es den meisten Menschen bereits peinlich, einen Termin zu vereinbaren. Das ist jedoch nicht nötig, denn für die Mediziner und ihre Teams ist es Alltag und Normalität, Betroffenen mit einer ärztlichen Versorgung zur Seite zu stehen.

Ein Anruf zur Terminvereinbarung ist daher der erste Schritt, der auch niemanden peinlich sein muss. Meist fragen die Angestellten der Praxis bereits am Telefon, welche Beschwerden vorliegen und vergeben entsprechend der Dringlichkeit und der Kapazitäten einen Termin. Ist eine individuelle Vorbereitung auf die proktologische Untersuchung notwendig, wird dies ausführlich am Telefon erläutert.

Wichtig: Wurden bereits von anderen Medizinern wie dem Hausarzt erste Untersuchungen durchgeführt, sollten die Berichte mitgebracht werden!

Was ist zur Vorbereitung auf eine proktologische Untersuchung oft notwendig?

Es kann für die Termine notwendig sein, bestimmte Vorkehrungen zu treffen. Dazu zählen die folgenden Schritte:

1. Nüchtern zur Praxis kommen

Diese Vorbereitung ist dann sinnvoll, wenn vor Ort direkt ein Blutbild angefertigt werden soll. Wird das Blut nicht im nüchternen Zustand gewonnen, sind Werte wie Blutzucker oder Cholesterin für eine Auswertung verfälscht. Meist genügt es völlig, nach einem normalen Abendessen am Vortag nur das Frühstück am Untersuchungstag auszulassen. Wasser und ungesüßter Tee können aber getrunken werden. Da Blutentnahmen in den meisten Arztpraxen am Vormittag vorgenommen werden, muss der Patient auch nicht lang hungern und kann danach ein spätes Frühstück essen.

2. Ein Abführmittel einnehmen

Für eine genaue Betrachtung des Darmbereiches kann es notwendig werden, eine Entleerung künstlich herbeizuführen. Ja nach verordnetem Mittel muss dieses ab dem Vortag zu festen Zeiten getrunken werden. Gleichzeitig gibt es strenge Ernährungsvorschriften. Ist eine solche Vorbereitung für die proktologische Untersuchung notwendig, wird der Patient eingehend über das Vorgehen unterrichtet und sollte sich penibel daran halten. Bei Abweichungen kann die gesamte Untersuchung ihren Aussagewert verlieren und muss erneut durchgeführt werden.

3. Eine Stuhlprobe mitbringen

Je nach Verdacht des Arztes, der sich meist nach einem Erstgespräch ergab, ist die Untersuchung einer Stuhlprobe wichtig. Anders als eine Urinprobe, die oft direkt in der Arztpraxis abgenommen wird, erhält man für einen Stuhlprobe ein Gefäß, um frischen Stuhl bei nächster Gelegenheit in der Praxis vorbeizubringen. Hier gibt es Fristen zu beachten, damit zwischen Entnahme der Probe und ihrer Analyse nicht zu viel Zeit vergeht.

Achtung: Manchmal gibt es keine Vorbereitung auf die proktologische Untersuchung

Bei manchen Ärzten ist es also notwendig, komplett nüchtern zum Termin zu erscheinen, um sofort ein Blutbild anfertigen zu können oder es muss vorab ein Abführmittel eingenommen werden.

Es kann jedoch ebenso gut sein, dass beim Ersttermin „nur“ ein Gespräch mit dem Arzt ansteht. Während der Anamnese wird dann die Krankengeschichte analysiert und kleinere Untersuchungen wie eine Gewichtserfassung, Blutdruckmessung etc. durchgeführt. In diesem Fall bedarf es keiner individuellen Vorbereitung. Die proktologische Untersuchung zielt darauf ab, ein unverfälschtes Bild des Gesundheitszustandes zu zeichnen.

Eine vorab erzwungene Darmentleerung oder eine Ernährungsumstellung kurz vor dem Termin verfälschen nur das Ergebnis.

Oft wird nach dem Gespräch auch eine Erstbetrachtung angesetzt, für die ebenfalls noch keine gesonderte Vorbereitung notwendig war. Dabei wird lediglich die Haut beim Aftereingang untersucht. Diese Inspektion ist völlig schmerzfrei und erlaubt dem Mediziner, erste Verdachtsdiagnosen zu überprüfen. Auch das vorsichtige Abtasten gehört meist zu dieser Erstbetrachtung. Gegebenenfalls wird ein Spekulum wenige Zentimeter eingeführt, um durch das trichterförmige Instrument das innere Gewebe zu sehen.

Mentale Vorbereitung auf eine proktologische Untersuchung

Die Beschwerden, die einen Menschen zum Proktologen führen, sind häufig sehr unangenehm. Es kann sich beispielsweise um Stuhlinkontinenz handeln, also das Problem, den Stuhl nicht einhalten zu können. Auch Hämorrhoiden oder ein Analekzem werden sehr unangenehm und Betroffene schämen sich. Es ist daher sehr wichtig, sich auch mental auf eine Untersuchung vorzubereiten.

Den meisten hilft es bereits, über die bevorstehenden Untersuchungsschritte genau informiert zu sein.

Sachliche Erklärungen der einzelnen Diagnoseverfahren helfen vielen Menschen, das Thema besser zu verarbeiten und sich zugleich sicher bei ihrem Arzt zu fühlen. Für alle Untersuchungen sind Mediziner und Patient allein im Untersuchungsraum, sodass die Privatsphäre immer gewahrt bleibt. Natürlich ist es auf Wunsch der Patienten auch jederzeit möglich, eine Vertrauensperson mitzubringen, die während der Untersuchungen in Zimmer bleibt.

Tipp:

Es kann für die Psyche sehr gut sein, sich vorab zu überlegen, ob man lieber eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen möchte. Für Mediziner/innen spielt es aufgrund ihrer sachlichen Ausbildung im Studium keine Rolle, welches Geschlecht Betroffene haben, doch oft fühlen diese sich bei einer Behandlung wohler, wenn sie die Wahl zwischen Arzt und Ärztin haben.