Was macht ein Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Ein Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, auch als Internist und Kardiologe bezeichnet, ist auf die Diagnose und Behandlung von Herzerkrankungen und Kreislaufstörungen spezialisiert. Hier werden komplexe internistische und kardiologische Fachkenntnisse kombiniert, um Patienten mit einer Vielzahl von Herzerkrankungen zu versorgen, darunter Herzrhythmusstörungen, koronare Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz.


Weiterbildung und Qualifikation: Der Weg zum Kardiologen

1. Ziel der Weiterbildung

Das Ziel der Weiterbildung für diesen Fachbereich ist der Erwerb umfassender Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Inneren Medizin und Kardiologie. Dabei sollen Ärzte fundierte Kompetenz sowohl in der Behandlung als auch in der präventiven und rehabilitativen Betreuung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen erlangen.

2. Dauer der Weiterbildung

Die gesamte Weiterbildungszeit beträgt 72 Monate (6 Jahre), die in verschiedene Schwerpunkte unterteilt ist:

  • 36 Monate Grundausbildung in Innerer Medizin und Allgemeinmedizin in einem Krankenhaus.
  • 36 Monate Spezialisierung in der Kardiologie, davon mindestens 6 Monate internistische Intensivmedizin. Zusätzlich können bis zu 18 Monate in einer ambulanten Praxis abgeleistet werden.

3. Inhalte der Weiterbildung

Während der Weiterbildung zum Kardiologen erwerben die Ärzte Kenntnisse und praktische Fähigkeiten in der Diagnostik und Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Behandlung von angeborenen und erworbenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Die Betreuung von Patienten in der Rehabilitation und deren sozialmedizinische Beurteilung.
  • Spezielle Kenntnisse in der Durchführung und Beurteilung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen, wie Herzkatheteruntersuchungen und Koronarinterventionen (z. B. Stentimplantationen).
  • Die Durchführung und Auswertung von bildgebenden Verfahren, insbesondere Röntgen und Echokardiographie.
  • Die Indikationsstellung und Nachsorge bei Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren.

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie: Aufgaben und Spezialisierungen

Diagnostische und Interventionelle Verfahren

Ein großer Schwerpunkt in der Kardiologie liegt auf diagnostischen und interventionellen Verfahren, die oft mittels bildgebender Verfahren durchgeführt werden. Diese Verfahren umfassen:

  • Herzkatheteruntersuchungen: Hier werden Katheter in die Herzgefäße eingeführt, um den Blutfluss zu messen und verengte Gefäße zu erweitern.
  • Koronarinterventionen: Dazu zählen Eingriffe wie die perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) und Stentimplantationen.
  • Echokardiographie: Diese Ultraschalluntersuchung des Herzens gibt Einblicke in die Struktur und Funktion des Herzens und umfasst auch die Stressechokardiographie.
  • Langzeit-EKG: Für die Beobachtung von Herzrhythmusstörungen und das Risiko von Arrhythmien.

Medikamentöse und apparative Therapien

Neben der Diagnostik spielt die Behandlung eine wichtige Rolle. Hier sind besonders die antiarrhythmischen und antiischämischen Therapien bedeutsam:

  • Antiarrhythmische Therapie: Dies umfasst die medikamentöse Behandlung und das Einsetzen von Defibrillatoren und Schrittmachern.
  • Kardioverter-Defibrillatoren: Diese Geräte sind implantierbar und kommen zum Einsatz, um gefährliche Herzrhythmusstörungen zu erkennen und sofort zu beheben.
  • Schrittmacher: Die Implantation und Nachsorge von Herzschrittmachern gehören zu den häufigen Aufgaben eines Kardiologen.

Ergänzende Kompetenzen und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Weiterbildung für Internisten und Kardiologen schließt auch eine enge Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachbereichen ein, um komplexe Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfassend zu behandeln. Ein Kardiologe muss in der Lage sein, verschiedene Disziplinen zu koordinieren und gegebenenfalls nuklearmedizinische oder chirurgische Maßnahmen zu veranlassen.

Zusätzlich ist der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie auch in der intensivmedizinischen Basisversorgung versiert, sodass er Patienten in kritischen Situationen optimal versorgen kann.

Drei zusätzliche, spezialisierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

  1. Transösophageale Echokardiographie (TEE): Bei dieser Methode wird der Ultraschallkopf über die Speiseröhre in die Nähe des Herzens gebracht, um detaillierte Bilder der Herzanatomie zu erhalten.
  2. Spiroergometrie: Diese Belastungsuntersuchung misst die Sauerstoffaufnahme und die CO2-Abgabe während einer körperlichen Belastung und wird zur Beurteilung der Herz- und Lungenfunktion genutzt.
  3. Rechtsherzkatheteruntersuchung: Diese Untersuchung misst den Druck in den Lungenarterien und im rechten Herzteil, insbesondere bei Verdacht auf pulmonale Hypertonie.

Checkliste: Wann ist der Besuch bei einem Internisten und Kardiologen ratsam?

  • Du leidest an wiederkehrendem oder anhaltendem Brustschmerz.
  • Du hast Herzrasen, unregelmäßigen Herzschlag oder vermutete Herzrhythmusstörungen.
  • Du hast Bluthochdruck, der schwer einstellbar ist.
  • Du hast familiäre Vorerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  • Du hast chronische Atemnot, insbesondere bei körperlicher Belastung.
  • Du bist Diabetiker und möchtest Deine Herz-Kreislauf-Gesundheit überprüfen lassen.

Fazit

Ein Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie vereint fundiertes Wissen der Inneren Medizin mit spezialisierter kardiologischer Expertise und ist damit bestens gerüstet, eine Vielzahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Aus persönlicher Sicht finde ich die Rolle eines Kardiologen enorm wichtig, da Herzerkrankungen nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen sind. Die regelmäßige Vorsorge und frühzeitige Erkennung durch einen Kardiologen kann die Lebensqualität erheblich verbessern und das Leben verlängern.